Blog Nr. 05 > Unser Finanz-System


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Montag, 24. März 2014

FED-Entscheidung *** Das fand ich wirklich dreist!



Erste Sitzung der Fed unter Janet Yellen:
Das fand ich wirklich dreist

Warum wundert mich das überhaupt nicht? Bei der letzten Sitzung der US-Notenbank wurde beschlossen, die Koppelung der Geldpolitik an die Arbeitslosenquote aufzugeben.
Zuvor hatte es geheißen: Wenn die US-Arbeitslosenquote unter 6,5% fällt, dann wird die Geldpolitik verschärft.

Das fand ich durchaus sinnvoll. Die Geldpolitik selbst fand und finde ich zwar nach wie vor zu lax, aber da gab es wenigstens das, was auf neudeutsch wohl "exit-scenario" heißt. Klar und eindeutig, und mit dem gesunden Menschenverstand nachvollziehbar. Die Wirtschaft soll für den Menschen da sein und nicht umgekehrt. Und wenn die Lage gut ist - gemessen an der Arbeitslosenquote -, dann sind Maßnahmen wie Kauf von Anleihen mit selbst gedrucktem (!) Geld eben nicht mehr notwendig.

Doch was war das? Die genannte Marke von 6,5% war "bedrohlich" nahe gerückt. Im Februar lag die US-Arbeitslosenquote bei 6,7%. Wer konnte garantieren, dass die im März oder April nicht unter 6,5% fallen würde?


Wenn die "Gefahr" besteht, dass man beim eigenen Wort genommen werden kann

Und da bekam die Fed offensichtlich Muffensausen. Man könnte ja beim eigenen Wort genommen werden...

Flugs ruderte die Fed bzw. deren Vorsitzende Janet Yellen zurück. Auf einmal wird die Aussage zurückgenommen, dass man sich an der Marke von 6,5% bei der Arbeitslosenquote orientiert. Auf einmal heißt es, das sei keine ausreichende Statistik. Auf einmal heißt es, man wolle vielmehr auf eine ganze Bandbreite von Daten setzen.

Ja, ja. Natürlich. Die Festlegung auf 6,5% ist eben leicht nachprüfbar. Natürlich kann auch mit der Höhe der Arbeitslosenquote getrickst werden - aber wenn das nicht mehr möglich ist und die Arbeitslosenquote wirklich unter 6,5% fallen sollte, könnte der Mann auf der Straße fragen, und nun? Ihr wolltet doch eure Politik ändern, wenn der Wert darunter fällt?

Nun geht das nicht mehr. Eine "ganze Bandbreite von Daten" ist eben - Wischiwaschi. Da lässt sich alles und nichts mit rechtfertigen, und gerade als Volkswirt weiß ich das. So hält sich die Fed alle Optionen offen.

Für den Moment die Erkenntnis: An einer wirklichen Verschärfung der Geldpolitik (die über ein Zurückfahren von "QE" hinausgeht) hat die Fed derzeit offensichtlich kein Interesse. Dinge, die sie dazu zwingen könnten - wie die Festlegung auf die Arbeitslosenquote - werden fallengelassen.

Und wo ist der Aufschrei? Nicht existent. Der Pöbel schweigt und bemerkt dieses im Grunde dreiste Vorgehen der Fed wohl noch nicht einmal. Nicht so die "Investoren Wissen"-Gemeinde.
Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche!

Ihr

Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt, Magister Artium
Chefredakteur "Investoren Wissen"


http://www.latschariplatz.com

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